Dienstag, 30. September 2008

Sportlichkeiten

Letzten Freitag war ich auf einem Seattle Sounders Spiel. Das ist die Seattler Fussballmannschaft, und auch wenn es an der Uni vielleicht gute Spieler gibt, war das Spiel langweilig. Immerhin stand ich im Fanblock und konnte amerikanische Versionen vom Hooligan-Liedern mitträllern. Am Samstag ging es dann auf das Football-Match der Huskies, der Husky ist naemlich das Schulsport-Maskottchen: Go Dawgz! hiess es da. Die ganze Stadt war gold und lila, das sind naemlich die Farben der Uni (das muss man sich mal überlegen) und das wars auch schon. American Football ist auf den ersten Blick ein eher langweiliges Spiel , das aber 3 1/2 Stunden dauert. Danach haben wir dann noch eine Stretch-Limosine mit saubesoffenen Amerikanerinnen getroffen, die irgendeinen 21. Geburtstag gefeiert haben (ab da darf man trinken und in Discos). Am Sonntag hab ich dann in alter Gewohnheit eine Wanderung verschlafen. Der Montag ist insofern erwähnungswert, weil ich ein wichtiges Immigrationsdokument nach einer Woche wohlbehalten aus einem Supermarkt zurueckbekommen habe...ich hatte es da an meinem Geburtstag im Kopierer liegen gelassen. Und heute, heute habe ich endlich mal ein richtiges Experiment angefangen...und im Kurs ganze zweimal was gesagt (einmal sogar was gutes), obwohl ich nichts verstanden hatte. Das gilt jawohl als Beteiligung...

Freitag, 26. September 2008

Oh je...

Nachdem ich gestern bei meinem ersten Experiment natuerlich erstmal meine ganzen Zellkerne verloren habe, muss ich jetzt bis Dienstag auf neue Zellen warten. Dann kommt auch mein Vorgaenger in diesem Projekt, der ja leider ein praktisches Jahr im Krankenhaus macht und deswegen normalerweise nicht hier ist. Das ist ziemlich aergerlich, weil ich so eigentlich keinen direkten Ansprechpartner habe, der mir zeigen kann wie die Experimente durchgefuehrt werden. Naja, vielleicht geht es ja ab Dienstag bergauf...
Ebenfalls gestern war der erste Kurstag meines Kurses "The Dynamic Chromosome". Toller Kurs, tolle Professorin, allerdings echt knackig: Aktive Beteiligung an der Diskussion wird vehement eingefordert. Das laeuft dann so , dass zum Beispiel ein Problem vorgestellt wird und die Studenten dann passende Experimente zu dessen Loesung finden sollen. Darueber hinaus treffen wir uns zweimal pro Woche und muessen immer zwei bis drei Paper gelesen haben und uebers Wochenende gibts Hausaufgaben, in denen man ebenfalls biologische Probleme durch Experimente auf dem Papier loesen muss. Oh je...
Darueber hinaus war ich gestern beim ersten offiziellen Fussball-Training der Universitaet. Meine Guete, die haben echt ein paar richtig gute Leute. Normalerweise zaehle ich ja eher zu den Schnelleren. Aber hier...ist nichts mit den Amis zeigen wie man Fussball spielt. Ist aber auch kein Wunder, dass bei ueber 40000 Studenten ein paar gute Fussballer dabei sind. Hat jedenfalls richtig Laune gemacht.

Also bis zum naechsten Mal...

Mittwoch, 24. September 2008

Labor 2

Ok, momentan sitz ich hier hauptsaechlich rum und darauf, dass was passiert. Mittlerweile habe ich keine Ahnung mehr was ich machen soll, aber immerhin kommt Gabe naechsten Dienstag nochmal vorbei. Bis dahin tu ich so als ob ich was lese und guck anderen Leuten ueber die Schulter. Was mir dabei aufgefallen ist, ist vor allem eins: Hier ist alles prollig: Die kaufen einfach alles fertig, man muss nichts selbst machen. Puffer, Gele etc., alles alles ist schon fertig. Das kannte ich so nicht aus den dt. Labors. Das beste ist aber, dass dieses Gebaeude sechs Stockwerke hat, obwohl nur auf dreien Labore sind. Die Zwischenstockwerke sind reine Wartungsstockwerke fuer die darunterliegenden Labore. Die Handwerker arbeiten ganz entspannt im Stehen, da alle Rohre, Kabel etc. auf so einer Art Tische verlegt wurden. Als zweites ist mir aufgefallen, dass es die Amis mit der Sicherheit nicht so genau nehmen. Wo wir in Deutschland ein extra abgeschlossenes Isotopenlabor fuer Arbeiten mit radioaktiven Stoffen haben, stehen hier in normalen Labors einfach Plexiglasschirme rum hinter denen mit schwerem Phosphat gewerkelt wird. Brillen oder Kittel sind hier auch eher out und man findet nicht ueberall Duschen und Augenduschen.Naja, das war wohl eher ein Post an eingeweihte, Jehad oder Rob oder so...

Montag, 22. September 2008

Labor

Ob ihr's glaubt oder nicht, heute ist mein Geburtstag und gleichzeitg war mein erster Tag im Fred Hutchinson Cancer Research Center. Gabe, der mein Projekt sozusagen begonnen hat, jetzt aber erst mal ein praktisches Jahr im Krankenhaus macht, ist gluecklicherweise ein total netter Kerl, der sich auch richtig viel Zeit genommen hat, mir zu erklaeren worum es geht. Da er das Projekt wahrscheinlich auch wieder aufnehmen wird, nachdem ich weg bin, wird er mir die ganze Zeit beratend zur Seite stehen. Mit anderen Worten, ich habe jetzt eine Ahnung, was ich machen muss-obwohl ich keine Idee habe wie ich es machen kann-und das ist trotz allem ein gewaltiger Fortschritt, ich meine emotional betrachtet. Darueber hinaus habe ich meinen eigenen iMac und eine Assistentin fuettert meine Zellen und kuemmert sich auch sonst um diese empfindlichen Geschoepfe. Bis die Zellen dann soweit sind, sitz ich hier am Compi und probier ein bisschen was ueber mein Thema zu lesen, sieht also alles ganz gut aus, auch wenn sich das bestimmt ganz schnell aendert, sobald ich Mitte der Woche mit den Experimenten anfange.

Sonntag, 21. September 2008

Samstag, 20. September 2008

Party



So, es ist Wochenende und ich war in einem amerikanischen Club. Sehr krass sag ich euch. Als es hiess, wir treffen uns um 20.30h war ich schon sehr verwundert, wie früh machen die denn Party...Der Club war um 21.30h auch super leer , alles komisch, doch innerhalb kürzester Zeit hat er sich dann plötzlich gefüllt. Um 10 war alles voll, rappelvoll. Die Amis haben dann auch gut Party gemacht, viel getrunken und so richtig krass Hollywood-Film-maessig getanzt. Und alle waren richtig gut angezogen, haben sich richtig schick gemacht, Cocktail-Dress und so weiter, amerikanische Babes. Doch dann der Schocker. Um 2h geht die Mucke aus und der Club wird geschlossen. Sperrstunde. Kein Club in Seattle hat nach 2h noch auf (es wird gemunkelt es gäbe geheime Ausnahmen). In vernünftigen Ländern gehen die Leute da erst weg. Naja, wir sind dann halt mit dem Bus nach Hause gefahren. Ein lustiger Abend war es ja trotzdem. Heute ist dann eine kleine Abschiedsparty bei uns im Haus, bin ich auch mal gespannt.
Ansonsten hatten wir Freitag noch ein Fußball-Turnier. Dummerweise hab ich irgendeinem Koreaner zugesagt in seinem Team zu spielen und habe damit verpasst in der deutschen Mannschaft zu sein. Wir haben jedes Spiel verloren, Torverhältnis 2:13, also ungefähr so wie die Bayern, aber immerhin hab ich zwei Tore mit meinen neuen Tretern gemacht.
PS: Das erste Bild ist ein Nachtrag, zu einem komischen Empfang.

Freitag, 19. September 2008

Dollars

Ich bin so reich wie ich noch nie war und auch in den nächsten 20 Jahren nicht sein werde (und selbst dann ist ein solcher Kontostand bei meinem angestrebten Beruf wohl kaum zu erreichen)...
Drückt mir mal die Daumen, dass nicht alles für die Tuition verpulvert wird.

Donnerstag, 18. September 2008

Mein Zimmer

Das ist also mein Zimmer. Zumindest die eine Hälfte. In der anderen Hälfte steht noch der Rest vom unten rechts angedeuteten Bett und eine kleine Nachttisch-Kommode. Jetzt werden sich wahrscheinlich alle denken: "ist der bekloppt, so ein kleines Kellerzimmer für 485$!!". Aber: Wer die Zimmersituation hier in Seattle kennt weiss, dass man für noch mehr Geld auch durchaus ein kleineres Kellerzimmer ohne Fenster bekommen kann. Von daher habe ich es also ganz gut getroffen, vor allem da auch die Lage sehr schön ist. Ganz ruhig an einer Allee gelegen und nah an der Uni(10min zu Fuß) und nah am Hutch (20min mit dem Fahrrad). Da die Leute hier auch alle ausnahmslos wirklich nett sind, freue ich mich schon auf eine schöne Zeit hier. Bin mal gespannt was das erste Wochenende zu bieten hat...

Dienstag, 16. September 2008


Also erstmal muss ich sagen, dass ich ja ganz begeistert bin von den vielen Kommentaren, wer hätte das denn gedacht. Und zu Toms Frage: Ja ich habe mir ein Fahrrad gekauft, für stolze 150$, es war das mit Abstand billigste gebrauchte Rad. Und nein, ein Regencape habe ich nicht gekauft, bis jetzt scheint hier nämlich ununterbrochen die Sonne! Anscheinend muss man hier übrigens einen Helm tragen, nach ausführlichen Untersuchungen konnte ich aber herausfinden, dass die Nichtbeachtung dieses Gesetzes nicht zur Abschiebung führt.

Ansonsten war ich Montag und Dienstag 2 Tage auf einem Retreat mit allen Mitgliedern des FHCRC, dem Ort meines zukünftigen Schaffens. Das "Ressort" hieß Semiahmoo und war ein echtes Luxushotel auf einer Halbinsel mit Blick auf Kanada gelegen (siehe Foto von meinem Balkon aus). Da hab ich also 2 Tage Delikatessen geschlemmt und Bier getrunken und mir nebenbei noch interessante (soweit ich sie verstanden habe, inhaltlich und englischmäßig betrachtet) Vorträge der Professoren vom FHCRC angehört. Das war der gute Teil. Der schlechte Teil war, dass die ganzen anderen MCB Studenten alle echt ganz schön gut sind und mir zum ersten Mal bewusst wird, dass ich eigentlich noch gar kein echter Graduate Student bin und mich nur so in das Programm geschlichen habe. Eine Professorin, bei der ich einen Kurs nehme, hat mich zum Beispiel gefragt, in welchem Labor ich denn gearbeitet hätte...als ich ihr dann erklärt hatte was bei mir los ist, war die Antwort:"Oh, I didn't know you were THAT new!" Die haben alle einen Abschluss an guten Unis und danach meist noch ein, zwei Jahre Laborerfahrung gesammelt...und machen jetzt halt ihren Doktor...und kennen sich irgendwie echt aus...sind aber nett...naja, immerhin gleicht das ein bisschen aus, dass die auch alle 26000$ im Jahr kriegen und keine Studiengebühren zahlen müssen (trotzdem habe ich-glaube ich-eine gute Chance auch was bezahlt zu kriegen, das wird sich morgen beim Gespräch mit meinem Chef Steve Henikoff und der Koordinatorin zeigen). Toll ist, dass man mit den Professoren einfach so labern kann (auch wenn ich mich das eigentlich nicht traue) und die sich auch einfach so unter die Studenten mischen. Steve ist auf jeden Fall sehr nett.

Morgen zieh ich um!

Mein Skype-Account ist übrigens kungfloos, ich bitte darum, mich zu adden...auch an Major weitersagen...

Sonntag, 14. September 2008




Bei Eatonville in der Nähe vom Mt. Rainier National Park waren wir am Wochenende mit den FIUTS(Foundation for International Understanding through Students)-Leuten campen. Campen bedeutet in diesem Fall in einer Hütte schlafen. Eine kurze grandiose Wanderung nach langer Anfahrt haben wir aber auch noch gemacht, wir haben den High Rock bestiegen. Ansonsten haben wir allerlei witzige interkulturelle Spielchen (vor allem der Kampf zwischen Harry Potter und Lord Voldemort, nachgespielt in stilechten Kostümen von der englischen Truppe, war fantastisch) gemacht und sind in einem See, in dem auch ein Fischadler gefischt hat, schwimmen gegangen.

Samstag, 13. September 2008

Heute war ich zum ersten Mal im Innern meiner neuen Arbeitsstätte, und die sieht eher aus wie ein Nobelhotel als wie ein Genforschungszentrum. Nachdem ich meinen Wunsch geäußert hatte mit Michele Karavantselos, meiner Ansprechpartnerin, zu sprechen, wurde ich von der Rezeptionsddame erstmal in eine Warteecke mit üppigen Polstermöbeln geführt, da Michele gerade in einem Meeting war. Da hatte ich dann Zeit die Öl-auf-Leinwand-Gemälde und Glas-Wasser-Kaskaden zu bestaunen. Allerdings hatte ich leider nicht mehr soviel Zeit und bin dann gegangen. Da wir Montag und Dienstag eh zusammen auf einem Retreat sind, habe ich dann bestimmt genug Zeit mit ihr zu sprechen.
Die Student Orientation Veranstaltungen sind übrigens bis jetzt alle sehr gelungen, man lernt wirklich Leute aus aller Herren Länder kennen, auch wenn Ostasiaten eindeutig und bei weitem überwiegen. Ist wirklich nett einfach so ein bisschen rumzulabern, find selbst ich gut. Und es gibt sogenannte Icebreaker-Activities mit denen man sehr schnell das Eis brechen können soll. Allerdings habe ich bis jetzt hauptsächlich Spanierinnen und Inder kennengelernt. Morgen geht es mit Übernachtung auf eine kleine Tour in die Berge, allerdings mach ich mir ein bisschen Sorgen um Leticia, meine Mitbewohnerin, die so etwas noch nie gemacht hat und auch eher eine - wenn auch sehr nette- Stöckelschuhspanierin ist.
Ansonsten muss ich leider -oder auch nicht leider- sagen, dass Amerikaner wirklich ein bisschen so sind wir wir es uns vorstellen. Alle sind reich, alle lassen immer das Wasser laufen und das Licht an, die Seelöwen sind Schuld, dass die Lachsschwärme nicht mehr kommen und selbst die Busfahrer sind unglaublich freundlich und schwatzen gern mal ein bisschen. Außerdem wird einfach alles fertig gekauft. Schmeisst man beispielsweise eine Party, macht man nicht belegte Brötchen und kauft Obst, man kauft für viel Geld lieber einen aufwendig verpackten Sandwichteller und eine Obstplatte.
So sieht es aus...

Donnerstag, 11. September 2008





Hab keinen Bock was zu schreiben, ihr sollt nur wissen, dass der Mt.Rainier absolut krass ist, man in Seattle gut segeln kann und das Fred Hutchinson Center (wo ich arbeiten werde) direkt am Wasser liegt...

Mittwoch, 10. September 2008



Tja, heute war mal wieder ein ereignisreicher Tag. Unter anderem habe ich auf einem Weingut Weine probiert, im Supermarkt festgestellt dass Essen echt teuer ist und in einer Brauerei ein fast reines Hopfenbier getrunken, dem man seine Verwandtschaft zum Cannabis deutlich angeschmeckt hat. Der grandiose Höhepunkt war allerdings die Eröffnung eines Kontos bei der Bank of America: Da hab ich nämlich den nettesten Angestellten getroffen, den es gibt. Allein dass ich es geschafft habe mein Geburtsdatum zu sagen, quittierte er mit einem "perfectly done" und als ich sofort verstanden habe, dass ich meine Geheimzahl zweimal eingeben muss, ist er fast ausgerastet vor Glück. Die nette junge Dame auf dem Bild neben besagtem Herrn Kavoosi ist übrigens Leticia, die spanische Austauschstudentin aus Granada, mit der ich mir jetzt die Gastfamilie teile. Auch sonst sind die Amerikaner so unglaublich nett, dass es kracht. Jeder wird immer gefragt wie es ihm geht (Die Antwort ist stets "Great!!!") und auch sonst wird mal gern einfach so ein bisschen gequatscht. Und dass obwohl die Leute hier im Norden anscheinend sehr kalt sein sollen. Was die über Deutsche sagen würden, will ich nicht wissen. So, ich muss ins Bett, morgen gehts früh los, die Student Orientation beginnt.

Dienstag, 9. September 2008



Nach grandiosen 48 Stunden praktisch ohne Schlaf liege ich jetzt praktisch schlafbereit im Bett und denke trotzdem noch daran euch kurz zu erzählen, dass ich den Flug überlebt habe und bei meiner Gastfamilie angekommen bin. Don und Sandy Koehn (man beachte die Schreibweise) sind beide sehr nett und haben ein schönes Haus in wunderbarer Lage auf Mercer Island. Allerdings haben beide nen richtig schönen Südstaaten-Akzent, aber kaltes Wasser macht ja bekanntlich frisch...

Donnerstag, 4. September 2008

Letze Tage in Münster...

So, ich hab jetz mal ein Block eröffnet, um euch, meine Lieben, auf dem Laufenden zu halten. Da ich allerdings noch in Münster bin, gibts noch nichts zu erzählen, außer dass ich langsam nervös werde.